Tipp 8: Kfz-Kosten pro Kilometer
Rechnet es sich, wenn ich durch ein Sonderangebot zwei Euro spare und dafür zum zehn Kilometer entfernten Discounter fahre? Und lohnt sich dann auch noch der Umweg zur günstigen Tankstelle?
Häufig wird hier nur kurz überschlagen, zum Beispiel:
10 Kilometer ≈ 0,8 Liter Benzin ≈ 1,50 Euro
Nach dieser Berechnung lohnt sich ein Weg von zehn Kilometern, wenn ich mehr als drei Euro spare und den zeitlichen Aufwand unberücksichtigt lasse.
Doch eine solche Milchmädchenrechnung kann auf Dauer zu hohen realen Verlusten führen. Die Pendlerpauschale berücksichtigt die Fahrtkosten zurzeit mit 30 Cent pro km (ab dem 21. Kilometer 35 Cent). Das ist zumindest ein Anhaltspunkt dafür, dass die ausschließliche Berücksichtigung von Kraftstoffkosten (im Beispiel oben 15 Cent pro km) hier zu kurz greift – denn das Finanzamt verteilt grundsätzlich keine Geschenke.
Um sich die Frage nach der Rentabilität von Fahrtwegen realistisch beantworten zu können, sollte man kalkulieren, wie hoch die tatsächlichen Kfz-Kosten des eigenen Fahrzeugs pro Kilometer sind. Folgende Posten sollten dabei berücksichtigt werden:
- Bei der Berechnung der Betriebskosten muss nicht nur der Kraftstoffverbrauch einkalkuliert werden, sondern auch der Aufwand für Wagenpflege und Motoröl.
- Der Wertverlust sollte auf einen Kilometer umgerechnet werden.
- Ebenso sollten Kfz-Versicherung und Kfz-Steuer berücksichtigt werden.
- Weitere Kosten fallen an für Inspektionen, Reparaturen, Reifenersatz und Hauptuntersuchung.
Die individuelle Berechnung der Autokosten sollte auf der Grundlage dieser Auflistung erfolgen. Ob Sie dabei tatsächlich auch Fixkosten, wie Kfz-Versicherung und Kfz-Steuer berücksichtigen, ist eine Frage der Sichtweise. Ein Argument dagegen wäre, dass sich Fixkosten nicht ändern, auch wenn zusätzliche Kilometer gefahren werden. Die meisten anderen genannten Kosten werden allerdings durchaus von jedem gefahrenen Kilometer beeinflusst.
Auch wenn Sie diese Rechnung nur überschlägig durchführen: Sie werden ein Gefühl dafür bekommen, wie hoch die tatsächlichen Kosten Ihres Fahrzeugs pro Kilometer sind. Hier können sich durchaus Werte von 30 Cent, 50 Cent, unter Umständen sogar von über einem Euro ergeben.
Sie können den ermittelten Betrag natürlich auch heranziehen, um die Kosten für Ihren nächsten Urlaub zu berechnen, wenn dieser mit dem PKW erfolgen soll.
Auf diese Weise lässt sich realistisch einschätzen, ob es vielleicht günstiger wäre, zu fliegen oder mit der Bahn zu fahren.
In der Summe müssen so häufig Entscheidungen aufgrund dieses Wertes getroffen werden, dass sich die Berechnung der Kfz-Kosten pro km für jeden lohnt, der Geld sparen muss. Und wer muss das in Zeiten inflationärer Energiekosten nicht?
Nur wer die genaue Verteilung seiner Kosten auf die verschiedenen Lebensbereiche kennt, kann unnötige Ausgaben erkennen und schließlich vermeiden. Einen entsprechenden Überblick verschafft Ihnen ein Haushaltsbuch. Sie können das bei vielen Anwendern beliebte 10‑Sekunden-Haushaltsbuch hier herunterladen und 20 Tage lang testen.